Panel Discussion

"On the Intellectual History of the 2010 Prize in Economic Sciences" with Laureate Diamond, Mortensen, Phelps and Prescott (Chair: Peter Englund, Secretary of the Committee for the Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel/ Sweden)

Category: Discussions

Date: 26 August 2011

Duration: 63 min

Quality: MD SD

Subtitles: DE

Panel Discussion (2011) - 'On the Intellectual History of the 2010 Prize in Economic Sciences' with Laureate Diamond, Mortensen, Phelps and Prescott (Chair: Peter Englund, Secretary of the Committee for the Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel/ Sweden)

PETER ENGLUND. Herzlich willkommen zum heutigen Nachmittagspanel. Sie haben jetzt schon viele Vorträge von Preisträgern über ihre aktuellen Forschungsvorhaben und zum Teil auch ihre Zukunftsideen gehört, aber über die dahinterstehenden Entwicklungsprozesse dieser Personen haben Sie bisher nichts erfahren. Daher geht es in diesem Panel darum, wie die persönlichen Entwicklungsprozesse aussehen, die zu solch wichtigen Forschungsergebnissen führen, welche mit einem Nobelpreis gewürdigt werden. Ich bin sicher, dass das für Sie als junge, aufstrebende Ökonomen interessant ist. Als exemplarischen Fall haben wir den Nobelpreis für Suchtheorie von diesem, genauer gesagt von letztem Jahr ausgewählt. Daher sind wir sehr dankbar, dass Dale Mortensen und Peter Diamond hier sind und uns berichten werden, wie sie zu diesen Ergebnissen gekommen sind, die letztlich mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Christopher Pissarides als drittes Mitglied der Troika kann heute leider nicht hier sein, da er als Präsident der Europäischen Ökonomischen Vereinigung eine Verpflichtung in Oslo hat. Ich finde den Nobelpreis für Suchtheorie besonders interessant, da Dale und Peter, ebenso wie Chris, ihre Arbeit in den 1970er Jahren noch aus einem ziemlich anderen Blickwinkel begonnen haben, bevor sich Anfang der 1980er Jahre das formierte, was heute allgemein als DMP-Modell bekannt ist, das Diamond-Mortensen-Pissarides-Modell. Ich bin sicher, es ist interessant zu hören, wie die Betroffenen aus ihrer Sicht diesen Entwicklungsprozess von damals bis heute beschreiben. Für ein paar zusätzliche Hintergrundinformationen haben wir noch zwei weitere Panelteilnehmer hinzugebeten, die auch bei der Entstehung dieser Theorie eine Rolle gespielt haben. Wir begrüßen Ned Phelps, der seinerzeit einen sehr wichtigen Kongress veranstaltete, zu dem anschließend ein Tagungsband erschien, der uns allen als das Phelps Volume bekannt ist. Und schließlich Ed Prescott, der meines Wissens bei diesem Kongress mitgewirkt hat und zusammen mit Bob Lucas einen Artikel für das Phelps Volume verfasste, in dem die beiden einen etwas anderen Ansatz zur Suchtheorie einschlagen. Wir freuen uns also, von all diesen Personen etwas über den Entwicklungsprozess der Theorie zu erfahren. Wir gehen so vor, dass zunächst Dale und Peter in jeweils rund 15 Minuten ihre Erfahrungen zusammenfassen. Anschließend haben Ned und Ed noch jeweils 5 bis 10 Minuten Zeit für einige Ergänzungen. Im Anschluss machen wir noch eine kleine Diskussionsrunde, zu der wir auch Fragen aus dem Publikum annehmen. Dale, könnten Sie dann bitte wie verabredet starten. DALE MORTENSEN. OK, zunächst vielen Dank, dass Sie heute Nachmittag hier sind. Eigentlich müssten Sie ja alle am Strand sein, daher bin ich wirklich sehr froh, dass Sie stattdessen hergekommen sind. Dann will ich auch gleich starten. Ich beginne ganz eigenwillig mit meiner persönlichen Entwicklung als Student und später als junger Wissenschaftler, damit Sie einiges zu dem Thema erfahren, um das es Peter hier geht. Wenn später noch Zeit bleibt, können wir dann auch noch die Geschichte erzählen, die uns zusammengeführt hat. Das überlasse ich Peter. Ich beginne genau vor 50 Jahren, also müsste ich eigentlich sagen: Es war einmal… ein Student, der zusammen mit einem Freund in einem kleinen Sportwagen, einem Sprite, quer durch die USA fuhr. Wir waren auf dem Weg von unserer ziemlich wenig bekannten, aber angesehenen kleinen Kunsthochschule hoch im Nordwesten der USA in die Region Pittsburgh. Es klingt vielleicht lustig, aber ich interessierte mich damals für die Entwicklung der Industriewirtschaft, und Pittsburgh spielte auf diesem Gebiet eine sehr wichtige Rolle. Aus dem Grund zog es mich dorthin. Ein zweiter Punkt, der mich an Pittsburgh interessierte, war ein Studienprogramm, für das Teilnehmer gesucht wurden – nicht unbedingt Leute wie mich, sondern eigentlich Studenten, die sich speziell für Sozialwissenschaften interessierten und gleichzeitig etwas mathematisches Talent hatten, oder sich zumindest gut mit Mathematik auskannten. Dieses Programm wurde von einer Universität angeboten, die seinerzeit Carnegie Tech hieß und heute unter dem Namen Carnegie Mellon bekannt ist. Es war ein sehr spezielles Studienprogramm, das eine Hand voll Exzentriker entworfen hatten. Dies zeigte sich auch im Doktorandenprogramm: Im ersten Jahr gab es einen Kurs in experimenteller Psychologie, dessen Schwerpunkt auf dem Thema Wahrnehmung und Experimenten zur Veranschaulichung von Wahrnehmungsfehlern lag. Weitere Kursthemen waren Persönlichkeit - ein Thema, von dem die Psychologen damals ebenso wenig Ahnung hatten wie heute – und schließlich Sozialpsychologie, wo es um die positiven und negativen Seiten zwischenmenschlichen Handelns in Kleingruppen ging. Daneben gab es noch einen Kurs in spezieller Mathematik für industrielle Fragestellungen, weil es ein industriewirtschaftliches Programm war, also eine Art Kombination aus Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen. Dieser spezielle Mathematikansatz konzentrierte sich auf Operations Research, damals ein hochaktuelles Thema. Dann gab es noch eine Art Grundlagenkurs in Ökonomie, der allerdings kaum etwas mit dem zu tun hatte, was Sie aus Ihrer Ausbildung kennen. OK. Oh, und dann noch ein Kurs in mathematischer Statistik, das war‘s. Ökonometrie kam erst etwas später, damals steckte die Ökonometrie noch ziemlich in den Kinderschuhen. Im zweiten Jahr gab es dann einen Kurs, den Herbert Simon und James March leiteten. Es ging im Wesentlichen um den Inhalt ihres Buches Organizational Behaviour. Sie entwickelten eine ökonomisch oder sozialwissenschaftlich fundierte Organisationstheorie unter der Fragestellung, wie es in Organisationen zu dem Verhalten kommt, dass zu beobachten ist. Dann kam Ökonomie, da lernten wir primär alle möglichen Anmerkungen zu wichtigen Grundprinzipien und ökonometrischen Ergebnissen. Und dann schließlich der wahrscheinlich wichtigste Kurs – ich besuchte einen Kurs in mathematischer Modellierung bei Herb Simon persönlich, in dem er sein kleines Buch mit dem Titel Models of Man behandelte. Nun, ich war auf dem richtigen Weg, zu einem Pionier für Verhaltensökonomie herangezogen zu werden, damals vor 50 Jahren. Am Ende habe ich mich dann aber doch gegen diese Richtung entschieden. Stattdessen belegte ich dann einen Kurs bei Ed Mansfield zu Themen wie Wirtschaftswachstum, das Solow-Modell und die Goldene Regel, die mit dem Herrn zu meiner Rechten in Verbindung gebracht wird. Und während ich mich damit beschäftigte, was dynamische Effizienz ist und worum es bei intertemporaler Optimierung geht, kam eben dieser Herr zu meiner Rechten und hielt eine Vorlesung über seine aktuelle Forschungsarbeit. Er präsentierte eine einfache Grafik von einem zweiperiodigen intergenerationalen Modell mit überlappenden Generationen. Seine Darstellung dauerte ungefähr 15 Minuten, das war‘s. OK, kurzum wurde ich dann also Wachstumstheoretiker und schrieb auch meine Dissertation über dieses Thema. Ob das ein Fehler war? Ich hätte ja auch Verhaltensökonom werden können. Aber wissen Sie, damals - ich weiß nicht, ob ich das alles richtig abgewogen habe, rückwirkend betrachtet wohl eher nicht. Also Schwamm darüber. Meine nächste Station war dann als junger Wissenschaftler an der North Western. Ich hatte dort ein paar erfahrene Professoren, die mich überwachten, oder besser gesagt erfahrene Mentoren – obwohl sie mich schon auch überwachten. Sie hatten an der North Western gerade das Lehrprogramm für das erste Jahr vom MIT übernommen und baten mich, es zu unterrichten. Das war eine Erfahrung, denn ich hatte an dem Programm ja nicht teilgenommen und musste mir deshalb einfallen lassen, was ich machen wollte, nachdem sie mir sagten, was ungefähr am MIT gemacht wurde. Ich hatte auch einige MIT-Kollegen, Junior-Kollegen, die mir zeigten, von wie vielen ökonomischen Themen ich noch keine Ahnung hatte. Somit verbrachte ich die nächsten zwei Jahre vor allem damit, das nachzuholen, was ich an der Carnegie Tech nicht mitbekommen hatte. Lassen Sie mich noch etwas zu meiner Ausbildung an der Carnegie Tech sagen. Ed kann dazu auch etwas sagen, weil er dieselbe Erfahrung gemacht hat – unsere Ausbildung war ungefähr so breit und tief wie der Missouri River. Was ich dort gelernt habe? Operations Research, Sozialpsychologie, Psychologie - und extrem gut modellieren habe ich gelernt, von Simon, in mathematischer Statistik. Das sind alles wunderbare Werkzeuge, nur ging keiner dieser Bereiche richtig in die Tiefe. Also musste ich meine ersten beiden Jahre als Assistenzprofessor dann dazu nutzen, in die Tiefe zu gehen, während ich Studenten im ersten Jahr ihres Doktorandenstudiums unterrichtete. Es ist erstaunlich, wie viel man in so kurzer Zeit lernen kann. Ich habe es jedenfalls geschafft. Aber dann – dazu muss ich sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt meine Dissertation noch nicht fertig hatte. Das war damals möglich, weil es kurz vor dem Baby-Boom eine enorm hohe Nachfrage nach Professoren für alle Fachbereiche gab. Sie haben also jeden genommen, und so auch mich, ohne Promotion. Zwei Jahre später war meine Dissertation dann fertig – warum es zwei Jahre gedauert hat? Nun, meine Frau ist heute auch hier – sie kann Ihnen bestätigen, dass wir während der Zeit, in der ich meine Diss schrieb, drei Kinder bekommen haben. Und als ich schließlich fertig war, hatte ich dermaßen genug davon, dass ich nichts mehr damit gemacht habe. Stattdessen interessierte ich mich inzwischen für Daten – die Arbeit von ein paar Leuten, die sich damit beschäftigten, wie der Arbeitsmarkt wirklich funktionierte. Sie kümmerte nur wenig, wie er funktionieren sollte – Angebot, Nachfrage und das ganze Zeug, sondern wie er wirklich funktionierte. Einer dieser Leute war übrigens Charlie Holt, der vorher an der Carnegie Tech war. Al Rees und Charlie Shultze führten zu dieser Zeit ein paar Feldstudien über den Chicagoer Arbeitsmarkt durch. Diese Studien wurden erst 1970 veröffentlicht, aber sie enthielten interessante Insiderinformationen über ihre Arbeit. Den Studien zufolge – und ich konnte dies trotz meiner Ausbildungslücken erkennen – handelte es sich um ein sehr interessantes Phänomen, das sich mit dem klassischen Konzept von Angebot und Nachfrage kaum beschreiben ließ. Ich habe einfach – vielleicht war ich ja auch nicht fähig genug, aber es schien mir einfach nicht der richtige Ansatz zu sein. Also habe ich stattdessen – ich war eben sehr stark theoretisch ausgerichtet – wir haben eine Arbeitsgruppe gebildet, in die ich die theoretischen Ideen einbrachte. Ich versuchte also stattdessen, ob man mit irgendeinem der Werkzeuge, die ich aus meiner Ausbildung kannte, eine Struktur schaffen konnte, um diese Daten irgendwie in einen neuen Zusammenhang zu setzen. Was waren das für Daten? Sie drehten sich darum, für welche Dauer Individuen arbeitslos waren, wie lang ihre Arbeitsverhältnisse dauerten, nachdem sie eine Stelle gefunden hatten, welche Art von Stellenwechsel sie vollzogen, natürlich auch wie viel sie verdienten, und was für eine Ausbildung sie hatten. Alle diese Daten sagten aus – na ja, Sie wissen schon – man braucht Zeit, um eine Stelle zu finden, weil die Menschen erwarten, dass sie die entsprechende Arbeit für eine Weile machen. Es ist also eine Investition - das war das erste, was wir lernten. Zweitens zeigten die Daten auch, dass scheinbar gleich qualifizierte Personen nicht dasselbe Einstiegsgehalt erhielten. Das war also offenbar ein Verstoß gegen das Gesetz des einheitlichen Preises. Ich fragte mich also, wie man diese Daten erklären könnte. Ich dachte darüber nach, und ich kannte die Warteschlangentheorie ein wenig - vielleicht brauchten wir ja ein Marktmodell, bei dem der Markt statt über den Preis gewissermaßen über Warteschlangen geräumt wird. Und ich habe auch noch etwas anderes von der Warteschlangentheorie gelernt: den Zauber des Poisson-Ankunftsprozesses – er hat eine wunderbare abstrakte Schönheit, aber man kann damit wirklich modellieren, und ich habe einfach nur die Elemente zusammengefügt. Das Ergebnis war eine 90-seitige Einzeldarstellung, nicht ganz ohne Kritik meiner älteren Kollegen. Als ich sie fertig hatte, sagten meine Kollegen: Was willst du jetzt damit machen? Du weißt doch, dass die American Economic Review keine langen Artikel annimmt, du musst es aufteilen. Aber dann kam dieser Moment, einer dieser glücklichen Zufälle im Leben. Plötzlich tauchte Ned auf – er muss Ihnen selbst sagen warum, denn ich weiß es nicht. Aber zu meiner völligen Überraschung hatte er meine Arbeit gesehen, und er begann darüber mit mir zu sprechen. Rückblickend weiß ich, dass meine Arbeit mit dem zusammenhing, wofür er sich interessierte. Wir und noch eine ganze Reihe anderer Leute beschäftigten uns mit denselben Fragen. Das Ergebnis war, dass er schließlich diese lange Arbeit von mir komplett in das Phelps Volume aufnahm. So kam es zu meiner ersten Veröffentlichung. Meine zweite Veröffentlichung folgte schon bald darauf – und es war wieder nur etwas, das ich von Operations Research abgeschaut hatte. Ich überführte einfach das Problem des sogenannten Optimalen Stoppens in ein Modell, das beschrieb, wie rationale Arbeitnehmer bei der Stellensuche vorgehen. Was ich damit sagen will – es waren, und es sind bis heute reale Daten, die mich motivieren. Zum Glück war meine Ausbildung so breit angelegt, dass ich jenseits der üblichen Denkmuster über dieses empirische Problem nachdenken konnte. So kombinierte ich diese beiden Ansätze zu einem letztlich recht erfolgreichen Forschungsprogramm. Die Moral meiner Geschichte lautet: Ich glaube nicht, dass man so etwas wie eine Karriere planen kann – ich halte das weitgehend für unmöglich, denn bei jeder erfolgreichen Karriere sind glückliche Umstände mit im Spiel. PETER ENGLUND. Hier drängt sich für mich die Frage auf, was geschehen wäre, wenn Ned nicht aufgetaucht wäre? DALE MORTENSEN. Kontrafaktisches Denken ist immer interessant, aber… PETER ENGLUND. Sie erzählen grob gesagt die Geschichte von jemandem, der in einer relativ kleinen Gruppe arbeitete, die sich mit institutionellen Fakten des Arbeitsmarktes beschäftigte. Und Sie hatten die technischen Werkzeuge… DALE MORTENSEN. …etwas darüber zu sagen oder einen Zusammenhang herzustellen, wie… PETER ENGLUND. Aber irgendwie – und ich hoffe das klingt nicht unhöflich – aber Sie kannten offenbar gar nicht richtig den Gesamtkontext, in dem ihre Fragestellung stand, könnte man das so sagen? Und dann hat Ned Ihnen eine Vision geliefert. DALE MORTENSEN. Nein, nein – ich wusste schon genau Bescheid, na ja, vielleicht nicht ganz genau – aber zumindest wusste ich über unsere kleine Arbeitsgruppe genau Bescheid, die sich sehr für dieses Phänomen interessierte. Ich muss übrigens hinzufügen, dass die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe – einer davon war ein sehr ernsthafter und wichtiger Mentor von mir, der seine Ausbildung in England absolviert hatte. Er war an der LSE, bei Edmund Phelps, er interessierte sich für die Philips-Kurve und hatte sich auch mit der Beschäftigungsfunktion befasst. Er war ein Jahr am MIT, wo er mit Solow an der Beschäftigungsfunktion arbeitete. Also gab es auch lokale Einflüsse auf unsere Themenauswahl in der Arbeitsgruppe, neben der Tatsache, dass ich von Natur aus neugierig bin. Die Frage war, warum sich die Phänomene auf dem Arbeitsmarkt nicht mit dem Standardmodell erklären ließen. PETER ENGLUND. Aber was Sie erzählen, klingt fast so, als ob – ich meine, damals verbreiteten sich Ideen noch nicht so schnell wie heute. Bei Ihnen klingt es so, dass es diese Arbeitsgruppe an der North Western gab, und plötzlich taucht Ned auf – aber ich meine, es muss doch… DALE MORTENSEN. Ned war der glückliche Zufall in der Geschichte. Ansonsten hätte ich die Arbeit mit Sicherheit in mehrere Stücke aufgeteilt und mich dann zwei oder drei Jahre damit herumgeschlagen, um sie in einer guten Zeitschrift unterzubekommen. Das ist gut möglich. PETER ENGLUND. Lassen sie uns jetzt bitte mit Peter fortfahren. PETER DIAMOND. Meine Geschichte ist fast in jeder Hinsicht völlig anders – außer dass ich auch eine Verbindung zu Ned habe. Ich habe ihn daran erinnert – weil er es schon vergessen hatte – dass ich 1962/63 am MIT war, als ich an meiner Dissertation schrieb. Und weil zu meiner Disputation die zuständigen Leute nicht da waren, übernahmen Paul Samuelsson und Ned die Prüfung. Und ich bin froh, dass ich bestanden habe. Für jeden Wissenschaftler, der nach einem Forschungsgebiet sucht, ist die Zeitaufteilung ein wichtiger Faktor bei der Ressourcenallokation. Davor steht noch die Frage, wie man bei der Suche nach einem Themengebiet vorgeht, das einem interessant erscheint und auf dem man arbeiten will. Mit „interessant erscheinen“ meine ich, dass es aussieht, als könne man in dem Bereich zu guten Ergebnissen kommen - oder im engeren Sinne – als könne er einen guten Artikel in einer angesehenen Fachzeitschrift hergeben. In dieser Hinsicht kann man größere oder bescheidenere Zielvorstellungen haben. Es gibt also einen anfänglichen Prozess der Auseinandersetzung. Meine Motivation ist hier völlig anders gelagert als bei Dale, und gerade diese Unterschiedlichkeit finde ich einen wichtigen und schönen Aspekt. Durch mein persönliches Vorgehen bin ich oft auf Dinge gestoßen, die sich im Nachhinein als äußerst lohnenswerte Themen erwiesen haben. Meine persönliche Art der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themen ist oft über Literatur. Bei mir haben sich aus der Lehre viele direkte Anknüpfungen für meine wissenschaftliche Arbeit ergeben. Man lehrt die Literatur und denkt, oh, das hätte ich anders gemacht. Und dann: Ich könnte ja mal aufschreiben, wie ich es gemacht hätte, und dann: Oh, da steckt mehr drin als nur ein Handout für die Vorlesung. Es ist ein Prozess. Manchmal konzentriere ich mich auf ein konkretes Problem. Vor allem als ich mich mit der Sozialversicherung in den USA beschäftigte, mussten bestimmte Parameter festgelegt werden. Nach welcher Theorie sollte ich dabei vorgehen? Das ist ein Bespiel für eine konkrete Fragestellung, während ich in anderen Fällen manchmal sehr abstrakt vorgehe. Das ist dann das Gegenteil von dem, was Dale über sein Vorgehen berichtet hat. Als nächstes will ich etwas zu meiner Biografie sagen. Ich war nicht auf einer angesehenen kleinen Kunsthochschule, sondern ich war in Yale, aber das ist ja auch einigermaßen angesehen. Mein Hauptfach war Mathematik, und außer Grundzügen der Ökonomie hatte ich keine weiteren Wirtschaftsfächer. Mein Hauptgebiet war Mathematik, und ich war sehr zufrieden damit. Damals passierte am Mathematiklehrstuhl etwas Merkwürdiges. Einige von uns schauten sich nach Alternativen um, aber ich konnte für mein letztes Jahr in Yale irgendwie nicht das richtige Wahlfach finden. Ich verstand mich sehr gut mit einem der Ökonomieprofessoren, Charlie Berry, und er bot mir an, direkt in den Honors-Kurs in Mikro- und Makroökonomie einzusteigen. Mir hatten die Grundzüge gut gefallen, also nahm ich sein Angebot an. Charlie hatte die Grundzüge gelehrt, diesmal war ich bei Ed Bud, und es machte mir viel Spaß. Am besten gefiel mir Mikroökonomie, und schließlich wurde ich unsicher, ob ich dieses Fach vielleicht doch lieber mochte als Mathematik. Ich war unsicher, auf welchem der Gebiete ich in Zukunft weiter machen wollte. In meinem letzten Semester als Undergraduate ließ ich dann Französisch fallen Der Kurs basierte auf seinem Buch Theory of Value, das damals gerade neu erschienen war. Gerard war ein hervorragender Lehrer, er war unwahrscheinlich gut. Die Klarheit seiner Darstellung und die Klarheit des Buches – falls Sie einmal hereinschauen sollten – das Buch war so klar, dass ich mit meinem Mathematikhintergrund direkt Gefallen daran fand. Es hat bis heute großen Einfluss darauf, wie ich mich neuen Themen annähere. Wenn man bei einer Theorie tief in einzelne Aspekte eintaucht, deckt man immer Defizite der Theorie auf. Bei der Arrow-Debreu-Theorie war für mich das auffälligste Defizit, dass darin nicht zwischen Gegenwart und Zukunft unterschieden wird. Grundsätzlich schien mir das Modell ein Fortschritt für die Ökonomie zu sein, aber es war wichtig zu erkennen, dass die Zukunft einfach anders aussieht als die Gegenwart und dass dies eine wichtige Rolle für Allokationsfragen spielt. Ich betone das vor dem Hintergrund, auf den ich vorhin in meinem Vortrag schon hingewiesen habe: Ob ein bestimmtes Modell geeignet ist, hängt immer von der jeweiligen Fragestellung ab. Das Arrow-Debreu-Modell ist für Erkenntnisse in einigen Bereichen sehr hilfreich, in anderen Bereichen dagegen weniger. Meine Dissertation schrieb ich dann vor allem, oder eigentlich komplett über Wachstumstheorie, und zudem lehrte ich Graduate-Kurse in Mikro- und Makroökonomie sowie Undergraduate-Kurse in Öffentlichen Finanzen. Nachdem ich mich eingewöhnt hatte und meine Dissertation ordnungsgemäß veröffentlicht war, schrieb ich zunächst noch ein paar Folgeartikel zu meiner Dissertation und einige weitere Artikel, die sich aus meiner Lehrtätigkeit ergaben. Anschließend machte ich dann meine ersten Gehversuche jenseits des intellektuellen Universums des Arrow-Debreu-Modells. Ich ging dabei völlig abstrakt vor. Ich setzte mich hin und sagte: Ich erfinde einfach verschiedene Mechanismen zur Ressourcenallokation bei Unsicherheit in einer Welt, in der es keinen vollständigen Markt gibt. Dabei hoffe ich auf einen Mechanismus zu stoßen, der interessant genug aussieht, um in diese Richtung zu forschen. Bei dem allerersten Allokationsmechanismus, den ich entwickelte, wurde die Linearität im Verhalten der Unternehmen eingeschränkt. Das war das Modell der Aktienmärkte. Aus diesem völlig abstrakten Ansatz zur Erweiterung der allgemeinen Gleichgewichtstheorie entstand dann mein Artikel in The American Economic Review über die Rolle des Aktienmarktes und unvollständiger Märkte. Dazu war eine Menge Arbeit erforderlich. Ich musste Ansätze ausarbeiten, um die Pareto-Optimalität einzuschränken und normative Aspekte einzubeziehen. Und ich musste berücksichtigen, dass eine ganze Reihe von Eigenschaften des Zweiperiodenmodells nicht über diesen Zeitraum hinaus generalisierbar waren. In gewisser Hinsicht war das Modell also uninteressant. Aber es gehört zum Modellierungsprozess, dass man zunächst Teilaspekte löst, auf die man dann aufbauen kann, um anschließend etwas Interessanteres zu lösen. Das Hauptinteresse konzentrierte sich dann auch auf mehrperiodige Szenarien mit vielen Gütern, bei denen sich die Ergebnisse genau umkehrten. Das Zweiperiodenmodell ist eingeschränkt pareto-optimal. Das Geanakoplos-Polemarchakis-Modell ist dagegen allgemeiner. Es ist ein allgemeines Theorem, dem zufolge das Wettbewerbsgleichgewicht nicht pareto-optimal ist. Nicht eingeschränkt pareto-optimal im Hinblick auf die Interventionsmöglichkeiten des Staates als Folge der Handelsbeschränkungen auf Märkten. Das war Schritt eins. Der nächste Schritt war die Stabilitätsfrage, ein weiteres hochaktuelles Thema Ende der 1960er Jahre. Wir hatten die Gleichungen in reduzierter Form. Wie sähen sie im allgemeinen Gleichgewicht aus? Was geschähe, wenn niemand sein Verhalten ändern wollte? Wir hatten keine Theorie darüber, was der walrasianische Auktionator in diesem Fall tun würde. Es wurde also an Differentialgleichungsmodellen gearbeitet, in denen sich die Preise je nach Angebots- oder Nachfrageüberschuss im Gleichgewichtszustand anpassen. Es war also ein Multi-Markt-Modell. Es wurde untersucht, wann es eine Annäherung an ein allgemeines Gleichgewicht gibt Und plötzlich fiel mir auf, dass die Fragestellung falsch war. Nicht in dem Sinn falsch, dass es in keiner guten Fachzeitschrift veröffentlicht würde, sondern in dem Sinn, dass man mit einer anderen Fragestellung vielleicht zu interessanteren und relevanteren Ergebnissen käme. Also entschloss ich mich, die folgende neue Frage zu stellen: Wenn ich aufschreibe – so wie ich vorher einen Allokationsprozess entworfen hatte – wenn ich also einen dynamischen Prozess mit einigen Plausibilitätsmerkmalen entwerfe, welchem Ergebnis wird er sich annähern? Ich fragte nicht: Nähert er sich an das Wettbewerbsgleichgewicht an, sondern: lass uns irgendwie das Kaufverhalten von Menschen unter dynamischen Bedingungen darstellen und schauen, was geschieht. Das Ergebnis war ein Artikel im Journal of Economic Theorie mit dem überraschenden Ergebnis, dass sich das Modell dem insgeheim abgesprochenen Monopolgleichgewicht annähert, obwohl es eine unendlich hohe Anzahl identischer, braver Konsumenten gibt. Diese Arbeit hatte keinerlei Bezug zum Arbeitsmarkt, und ich wusste damals nichts über die Arbeit von Ned. Ich war in meinem ersten Freistellungsjahr nach meiner Hochzeit, und meine Frau und ich hatten vereinbart, dass sich jeder von uns eine Stelle sucht, und ich verbrachte acht Monate in Nairobi. Da es damals noch kein Internet gab, bekam ich dort nicht mit, was irgendwo anders vor sich ging. Anschließend war ich noch fünf Monate in Jerusalem, und hier konkretisierten sich meine vagen Ideen zu einer Fragestellung, an der ich zu arbeiten begann. Dieses Ergebnis, dass sich Monopolpreise einstellen, verursachte dann ziemlich viel Arbeit. In dem Artikel selbst wie auch beim Schreiben des Artikels ging es mir immer um den dynamischen Prozess, hier lag mein Hauptinteresse. Das Kaufverhalten von Individuen, das ich festgelegt hatte, war dann die Grundlage des Suchmodells. Lassen Sie mich noch eine Randbemerkung einfügen. Man trifft viele Entscheidungen darüber, wie man bei der Arbeit vorgeht. Sind diese Entscheidungen empirisch oder theoretisch? Beim theoretischen Vorgehen konzentriert man sich auf das Modellieren, man modelliert das einzelne Individuum, kleine Gruppen, ein allgemeines Gleichgewicht, eine Branche, eine gesamte Volkswirtschaft. Mein Interesse - und darin liegt glaube ich mein Vorteil – ich interessiere mich immer für Gleichgewichtsphänomene. Das war auch hier mein Fokus. Irgendwann kam ich nicht mehr weiter, und ich wurde Regierungsberater zum Thema Sozialversicherung. Ich beschloss, dass ich neue Impulse brauchte, die Lehre lieferte mir nicht mehr ausreichend Gehirnfutter. Ich lehrte zu dieser Zeit optimale Steuern, aber es führte zu immer geringeren Grenzerträgen, und es war für mich wie auch für alle anderen immer weniger interessant. Ich ging dann in Juravorlesungen und hoffte, dort eine Fragestellung zu finden, bei der sich Gegenwart und Zukunft unterscheiden. Es gibt jede Menge solcher Fragestellungen, aber ich suchte etwas, das mich zu einem Modell brachte, das Licht in eine ganze Reihe verschiedener Fragen bringen würde. Zunächst ergab sich aber nichts derartiges, außer ein paar Veröffentlichungen zu unmittelbaren juristischen Fragen der Ökonomie. Was mich aber wirklich interessierte, war dieses dynamische Thema. Ich realisierte, dass mein Denken so tief im Arrow-Debreu-Modell verankert war, dass ich beim Modellieren jedes Mal langsam in dieses Modell hineinglitt, obwohl es die Frage, um die es mir ging, nicht beantworten konnte. Ich verbrachte dann den Sommer damit, mein Gehirn regelrecht neu zu vernetzen. Dazu suchte ich eine Frage, die im Universum des Arrow-Debreu-Modells absolut keinen Sinn machte, und überlegte, wie ich sie modellieren könnte. Ich versuchte mich in die Fragen hineinzuversetzen und musste feststellen, dass es mir nicht gelang. Bis zum Ende dieses Sommers hatte ich dann meinen Gedankenprozess befreit. Im Bell Journal erschien ein Artikel darüber, der aber außer für meine persönliche psychologische Entwicklung wohl nicht weiter von Interesse ist. So kam es also zu einem Durchbruch in meinem Denken, aber das passende mathematische Werkzeug fehlte mir immer noch. Ich hatte Mathematik studiert und Topologie und abstrakte Algebra gehört – aber mir war noch nie etwas vom Poisson-Prozess untergekommen. Bis ich Dales Artikel las. Einen Artikel über den optimalen Vertrag, ein volkswirtschaftliches Gleichgewicht. Darin wurde der Poisson-Prozess auf wunderbare Weise für den optimalen Beschäftigungsvertrag genutzt, um stochastisch verteilte Außenoptionen zu berücksichtigen. Wenn man alle Vorzeichen umkehrt, ähnelt dies dem Problem der Arbeitslosigkeit bei Marktgleichgewicht. Ich begann also mit Poisson-Prozessen zu arbeiten, um zu sehen, ob ich damit zu besseren Modellen käme. Auch hier brauchte ich wieder eine konkrete Fragestellung, und ich entschied mich für eine kombinierte juristische und ökonomische Frage zu den geltenden Regeln bei Vertragsbrüchen. Man schließt einen Vertrag, die Umstände ändern sich, und man bricht den Vertrag. In diesem Fall gelten verschiedene Regeln bzgl. der Folgen für das Gleichgewicht. Eric Maskin, der hier auch einen Vortrag gehalten hat, war gerade neu als Assistenzprofessor, wir lehrten zusammen öffentliche Finanzen, und er wollte gerne mit mir an diesem Thema arbeiten. Mit zwei gemeinsamen Artikeln gelang uns dann der Durchbruch: Das erste Gleichgewichtsmodell für etwas, das dem Arbeitsmarkt ähnlich sah. Der erste Artikel war zum stationären Zustand [steady state] und der Zweite zum instabilen Zustand [out of steady state], und wir verwendeten Poisson-Prozesse, die sich paarweise annäherten. Da wir nicht die allgemeine Funktion hatten, arbeiteten wir mit linearen und quadratischen Matching-Funktionen. Von da an beschloss Eric aus irgendeinem Grund, sich lieber mit Mechanismus-Design zu beschäftigen. Aber es ist ja einigermaßen gut gegangen. Von da an ging alles ziemlich schnell, bis 1981/82 gleich mehrere Artikel zum Arbeitsmarkt von mir herauskamen. Dale und ich wussten voneinander, wir trafen uns auf einem Kongress, aber abgesehen davon erinnere ich mich nicht, dass es noch weitere Berührungspunkte zwischen uns gab. Wir taten das, was man in der Kinderpsychologie paralleles Spielen nennt. Wir wussten, dass wir an ähnlichen Fragen zum selben Grundproblem arbeiteten und dieselben mathematischen Werkzeuge verwendeten, so dass es nahe lag, dass wir zu ähnlichen Modellen kommen würden. Um es vorwegzunehmen, das DMP-Modell ist ein partielles Gleichgewichts-modell, und mich interessierte vor allem das allgemeine Gleichgewicht. Außerdem interessierte ich mich inzwischen für den Zusammenhang zur Makroökonomie. Dies führte 1982 zu einem weiteren Artikel, in dem ich die gesamte Volkswirtschaft betrachtete, und vor allem führte es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Olivier Blanchard, bei der wir uns vor allem auf die Beveridge-Kurve konzentrierten. Auch hier hatten wir kein vollständiges Makromodell, sondern wir untersuchten nur einzelne makroökonomische Aspekte. Das ist meine Geschichte, wie ich bis hierher gekommen bin. PETER ENGLUND. OK, vielen Dank. Es ist wirklich faszinierend zuzuhören… DALE MORTENSEN. Kann ich noch eine kleine Ergänzung zu dieser Geschichte machen, die dazu gehört? Peter erwähnte seinen Artikel im Bell Journal, den ich damals las. Diesen Artikel über Vertragsbrüche, dynamische Verträge und die Folgen eines Vertragsbuchs, und so weiter. Ich hatte dieses Problem zum Teil dargestellt, weil es genau dem entsprach was geschieht mit dem Arbeitsmarktvertrag, wenn der Arbeitnehmer einfach geht? Eine ganz einfache Frage. Aber es motivierte mich zu sagen, OK - es war kein allgemeines Gleichgewichtsmodell – sondern mir wurde plötzlich klar, dass wir stattdessen ein zweiseitiges Suchmodell brauchten. Darüber schrieb ich meinen nächsten Artikel, der dann auf dem Kongress präsentiert wurde, den Peter eben erwähnte und auf dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Dieses zweiseitige Modell lehnte sich insofern stark an Diamond und Maskin an, dass ich mich jetzt für dieselbe Frage interessierte. Nur aus einer anderen Perspektive - der Effizienzfrage, was wir als Suchexternalitäten bezeichnen – wo es bei einer zweiseitige Suche einen Matching-Prozess gibt, der die beiden Seiten nur auf sehr unvollständige Weise miteinander abstimmt. Sie hatten die linearen und quadratischen Matching-Funktionen eingeführt, die ich in meinem Artikel natürlich analysiert habe. Dies nur zur Ergänzung. An dieser Stelle müssten wir vielleicht auch mal diesen anderen Kerl aus Großbritannien erwähnen. PETER ENGLUND. An den wollte ich Sie gerade erinnern. DALE MORTENSEN. Nun, er veröffentlichte 1979 seinen ersten mir bekannten Artikel auf diesem Gebiet, und wir sprechen gerade über 1981. und der auszugsweise in der American Economic Review erschien. Es ging darin um eine zweiseitige Suche – Peters Suchmodell ist auch zweiseitig, aber damals arbeiteten wir beide noch mit einer exogen vorgegebenen Anzahl von Marktteilnehmern auf beiden Seiten. Chris führte eine wichtige Neuerung ein, von der ich sehr angetan war, auch wenn sie aus Sicht der ökonomischen Fachliteratur keine Innovation darstellte. Er brachte einfach folgende Frage in die Diskussion ein: Was geschieht bei Endogenität, bzw. was geschieht vor allem dann, wenn das Angebot auf der einen Marktseite unendlich hoch oder elastisch ist und auf der anderen Marktseite unendlich unelastisch? Dies wurde zu einer wichtigen Fragestellung. PETER ENGLUND. OK. Ich meine, wir sollten jetzt mit der übrigen Welt fortfahren. Ned, bitte berichten Sie uns über den Kongress und Ihre Visionen. DALE MORTENSEN. Wir haben noch nicht über Preisbildung und diese Dinge gesprochen, also… EDMUND PHELPS. Heute ist nicht das erste Mal, dass ich mich an alte Zeiten zurückerinnere. Ich habe diese Geschichte schon oft erzählt – und es ist eine wahre Geschichte, dass ich mich die ganze Collegezeit über regelrecht in die Ökonomie verbissen habe. Ich wollte verstehen, mit welchen mikroökonomischen Konzepten man die Standard-Makroökonomie untermauern konnte, die ich später in meiner Karriere selbst in Makroökonomie-Vorlesungen lehren musste. Die Jahre vergingen, aber ich kam nicht recht weiter. Einige Gespräche zu dem Thema konnte ich auch in der Cowles Foundation in Yale führen, wo ich meine erste richtige Lehrstelle nach der Promotion hatte. Nachdem ich mich vier oder fünf Jahre lang fast ausschließlich mit Wachstumstheorie beschäftigt hatte, realisierte ich plötzlich, dass ich völlig vergessen hatte, warum ich eigentlich Ökonom war. Ich stand kurz vor einem Sabbatjahr und beschloss, mich direkt ab dem ersten Tag ausschließlich damit und mit nichts anderem zu beschäftigen. Die Lösung, die ich vorschlug, hatte zwei Teile. Bei der Beschäftigung mit Modellen zur Lohnfestlegung wurde mir klar, dass Unternehmen einen Lohnanreiz [incentive wage], wie ich es nenne, bieten wollen. Das habe ich wahrscheinlich von Arbeitsökonomen wie Dunlop oder vielleicht Sumner Slichter gelernt, ich erinnere mich nicht mehr so genau. Unternehmen wollen also einen Lohnanreiz bieten durch einen Lohn, der über dem Lohnniveau bei Markträumung liegt. Ich dachte mir, dass alle Unternehmen dieselbe Idee hätten, nämlich einen etwas höheren Lohn als die restlichen Unternehmen zu bieten, damit weniger Leute kündigten. Ein Unternehmen investiert in seine Angestellten, und dann fällt ihnen plötzlich ein, dass sie keine Lust mehr auf die Ostküste haben und lieber an die Westküste ziehen, oder sie haben keine Lust mehr auf die Westküste und wollen liebe an die Ostküste. Daher wollen die Unternehmen einen Anreiz bieten, damit weniger Leute kündigen. Kurz darauf wurde mir klar: Einen Moment, wenn sie alle dasselbe tun, gewinnt kein Unternehmen einen relativen Lohnvorteil gegenüber den übrigen, sondern sie treiben nur das Lohnniveau nach oben, das dann jedes Unternehmen zahlen muss, egal ob es die Idee des Lohnanreizes im Sinn hat oder nicht. Die Arbeitskosten steigen also, und das hat Auswirkungen auf das Beschäftigungsniveau bei konstanter Erwerbsbevölkerung, d.h. gleichem Arbeitsangebot. Das Ergebnis ist unfreiwillige Arbeitslosigkeit. Das war sehr hilfreich, denn jetzt konnte ich mir vorstellen, dass es zu Über-beschäftigung käme, indem die Arbeitslosigkeit unter ihr Gleichgewichtsniveau sank, weil es dieses Polster der unfreiwilligen Arbeitslosigkeit gibt – d.h. einen Pool von unbeschäftigten Arbeitskräften, die herangezogen und in Arbeit gebracht werden konnten. Und ich hatte noch eine weitere Idee. Zuerst dachte ich, es wäre nur eine Kleinigkeit, aber dann erwies es sich als große und komplizierte Kontroverse. Es ging darum, dass die Unternehmen bei ihrer Lohnfestsetzung behindert werden, wenn es zu irgendwelchen Störungen kommt wie z.B. einer Parameterverschiebung, einer Verschiebung von Zustandsvariablen oder einem unerwarteten exogenen Schock. In solchen Situationen, die nicht richtig begriffen oder vielleicht noch nicht einmal richtig festgestellt werden, wird das einzelne Unternehmen, daran gehindert, eine Lohnanpassung vorzunehmen, die, wenn alle Unternehmen diese Anpassung vornähmen, zu einem neuen Gleichgewichtszustand des Systems führen würde. Das Einzelunternehmen kann deshalb keine Anpassung vornehmen, weil es nicht weiß bzw. nicht versteht, was genau los ist und zu welchen Maßnahmen sich die übrigen Unternehmen zur selben Zeit bei ihrer Lohnfestsetzung entscheiden. Ein Unternehmen weiß, dass sich andere Unternehmen von ihm unterscheiden und dass sich eine bestimmte Störung nicht unbedingt auf alle Unternehmen gleich auswirkt, wie z.B. in Form von Umsatzrückgängen oder –anstiegen, steigenden oder sinkenden Kündigungsraten usw. Das Einzelunternehmen nimmt keine Verallgemeinerung vor, es geht nicht davon aus, dass es allen anderen Unternehmen genau gleich ergeht wie ihm selbst. Dies hindert es daran, folgendes Kalkül anzustellen: Wenn wir dies tun, werden die anderen jenes tun, und in dem Fall werden wir wiederum dies tun, so dass – ah, jetzt wird es klar. Dieses Kalkül können die Unternehmen nicht anstellen, weil sie in einer zu komplizierten Situation stecken. Nun, wenn Sie mich damals gefragt hätten, ob es möglich ist, dass ein Unternehmen aus irgendeinem Grund nicht die Lohnhöhe der anderen Unternehmen korrekt prognostizieren kann, hätte ich mich sehr über diese Frage gewundert. Wie kann man auf die Idee kommen, dass die Unternehmen wüssten, wie man eine solche Prognose macht? Wie sich die Zeiten ändern! Wissen Sie, zehn Jahre später war es für jeden Graduate-Studenten und jungen Ökonomen eine Selbstverständlichkeit, solche Dinge genau vorherzusagen, in Form von Erwartungswerten. Aber 1968/69 war es noch undenkbar, dass ein repräsentatives Unternehmen wissen könnte, wie so etwas geht. Nach einigem Nachdenken hätte ich damals vielleicht noch folgende Antwort hinzugefügt: Verstehen Sie nicht, dass ich absichtlich festgelegt habe, dass diese Störung kein öffentliches Ereignis darstellt, das jeder selbstverständlich versteht. Wie z.B. eine Änderung der Geldumlaufgeschwindigkeit, die vielleicht noch gar nicht aufgefallen ist, sondern die Unternehmen sehen nur, dass ihre Umsätze plötzlich unberechenbar rauf- und runterspringen. Hätte ich diese Denkrichtung noch weiter verfolgt, hätte ich gesagt – vielleicht: Verstehen Sie nicht, dass es sehr kompliziert ist, ein allgemeines Gleichgewicht zu bestimmen? Es ist unrealistisch, dass ein einzelnes Unternehmen bei seiner Lohnfestsetzung wissen könnte, wie man den Erwartungswert ermittelt – den mathematischen Erwartungswert dafür, wie die anderen Unternehmen ihre Löhne anpassen als Reaktion auf diese Anzeichen eines Wirtschaftsschocks, von dem man nicht weiß, ob er ein gesamtsystemisches Ereignis ist. Somit war ich völlig fassungslos, als ich erstmals den Artikel von Bob Lucas las, in dem er das Konzept rationaler Erwartungen von Muth aufgriff und es auf die gesamte Volkswirtschaft übertrug, wenn auch nur eine sehr einfach strukturierte. weil ich realisierte, dass sie mir die Schau gestohlen hatten. Ich meine – vorher hatte ich einfach PE für das erwartete Preisniveau und WE für das erwartete Lohnniveau gesetzt, und jetzt wurden mir diese „E“s einfach genommen. Alle Bezeichnungen änderten sich gegenüber denen, die ich bisher verwendet hatte. Roman Friedman und ich erstellten einen Tagungsband, in dem rationale Erwartungen kritisch betrachtet wurden. Ich betonte darin, dass ein Unternehmen nicht nur irgendeine direkte Berechnung anstellen muss anhand seiner Annahmen, was in der Volkswirtschaft vor sich geht. Vielmehr wird das Unternehmen erkennen, dass die übrigen Unternehmen genauso wenig wissen und ebenso zweifelhafte Erwartungen anstellen wie das Unternehmen selbst. Daher muss es sich fragen, welche Erwartungen die übrigen Unternehmen hinsichtlich des allgemeinen Lohnniveaus treffen, d.h. es muss das generelle Meinungsklima abschätzen. Ich muss jedoch zugeben, dass ich rationalen Erwartungen nur schwer entkommen konnte, weil ich sie selbst mitunter ungeheuer attraktiv fand, um hier und da eine Abkürzung zu nehmen und unangenehme Komplikationen zu umgehen. Daher war ich in meinem Buch Structural Slumps von 1994 drauf und dran, die Keynesianische Ökonomie umzustürzen. Ich hatte genug davon, und ich wollte sie ausblenden oder zumindest zeigen, dass man für viele Zwecke auch ohne Geld und Geldumlaufgeschwindigkeit auskommt und stattdessen genauso gut mit Realwerten arbeiten konnte, wie z.B. der verschmähte Cecil Pigou es tat. Also begann ich Modelle einer Realwirtschaft zu entwickeln, zwei Sektoren oder Kundenmarkt, oder was auch immer. Und immer waren ein Vermögenswert – ein Mitarbeiter oder ein Kunde oder Kapital – sowie ein Schattenpreis daran geknüpft. Aber wie sollte man nun diesen Schattenpreis schätzen? Am Ende schien es unausweichlich, mit rationalen Erwartungen zu arbeiten, um diesen Schattenpreis in den Griff zu bekommen. Später bereute ich zwar, dass ich diese Abkürzung genommen hatte, aber da war es schon zu spät. Ende der 1990er Jahre wendete ich mich dann schließlich komplett von rationalen Erwartungen ab. Ich interessierte mich zu der Zeit für spekulative Booms wie z.B. die Internet-Revolution, die laufend in aller Munde war. Mir kam damals die Idee, OK, es gibt Spekulationen darüber, wie viel ein bestimmtes Gut in Zukunft Wert sein könnte, aber niemand kann die weitere Entwicklung richtig abschätzen. Der Preis wird durch einen Prozess in die Höhe getrieben, das ist ziemlich klar. Aber dann, wenn es erst einmal – falls es sich letztlich als Illusion entpuppt und nicht damit zu rechnen ist, dass der Preis noch weiter steigt. Dann kommt dieser schreckliche Moment, in dem die Akteure realisieren, dass der Preis zu hoch war, und es kommt zu einem Preiseinbruch. Das alles habe ich ausgearbeitet. In diesem Fall geht es um Erwartungen bezüglich etwas Neuem, das noch nicht real ist, so dass hier die reale Grundlage für rationale Erwartungen fehlt. Seit dieser Zeit bin ich sehr froh darüber, gänzlich ohne rationale Erwartungen auszukommen. PETER ENGLUND. Ed, auch Sie haben damals einen Artikel zur Suche geschrieben, und später noch einen weiteren. Und bitte berücksichtigen Sie, dass wir über das Suchthema sprechen, nicht über rationale Erwartungen. ED PRESCOTT. Es gibt eines, das Peter, Dale und ich gemein haben, und das ist der Einfluss von Ned Phelps. Als ich an der Penn begann, 1966 als Assistenzprofessor oder Lehrbeauftragter, hatte ich auch meine Promotion noch nicht fertig. Sie wurde Ende dieses Jahres fertig, meine Disputation war kurz vor Jahresende. Und übrigens, bei der Disputation, bei meinem Abschluss an der Carnegie Tech, war ich mit Dale… DALE MORTENSEN. Wir saßen nebeneinander. ED PRESCOTT. Wir saßen nebeneinander und warteten darauf, den Segen des Hochschulpräsidenten zu erhalten. Jetzt – Dale hat Herb Simon erwähnt. Herb Simon ist ein äußerst abweisender Mensch, aber er ist hochintelligent und stellt provokante Fragen. Er ist Wissenschaftsphilosoph, und außerdem hat er noch einen Turing Award in Informatik, genießt hohes Ansehen im Psychologiebereich, und soweit ich weiß, hat er auch einen Nobelpreis. Künstliche Intelligenz bei Newell und Kapitaltheorie bei Lucas, und bei den Mathematikern hörte ich Mori und De Groot, ein großartiger Statistiker. Auf Neds Kongress war ich nicht, wir waren nicht eingeladen. Es war nur eine ausgewählte Gruppe dort, um das Buch zusammenzustellen, das war der einzige Zweck dieser ganzen Veranstaltung. Aber viel davon – ich wurde vor allem durch Bob Lucas beeinflusst. Ich weiß, dass Dales Arbeit, sein Suche-Thema, die Frage, ob Märkte funktionieren – er schaffte die Struktur, und ich kannte mich zufällig ganz gut mit der entsprechenden Mathematik aus, um es einfach und schnell zu lösen. Er meinte, es wäre effizient, während ich mir da nicht so sicher war. Rund 38 Jahre später erweiterten Víctor Ríos Rull und ich das Arrow-Debreu-Modell und stellten es als Bewertungsgleichgewicht dar. Wir orientierten uns dabei an Debreus dreieinhalbseitigem Artikel von 1954, einem großartigen Artikel, der die Dinge ganz einfach auf den Punkt bringt. Aber Dale und auch andere waren natürlich endogen orientiert - die unsichtbare Hand funktionierte nicht unbedingt, in der Regel funktionierte sie nicht. Mit Ausnahme der Überschussform musste ein Match genau richtig geteilt werden. Ich erinnere mich, dass Lucas sagte – Ned Phelps stellte die Frage, warum wir nicht am Planck Gate einen walrasianischen Auktionator einführen? Ich fand das eine gute Frage und machte mir Gedanken darüber. Es ist ein einfacher Mechanismus, den wir nicht sehen. Stattdessen haben wir Beschäftigungsverträge zwischen zwei Parteien, Mitarbeiter und Arbeitgeber, die normalerweise längerfristig angelegt sind, es handelt sich um juristische Verträge. Wenn man im 19. Jahrhundert als Arbeitnehmer in England seinen Arbeitsvertrag nicht erfüllte, wanderte man in ein sogenanntes Schuldgefängnis. Erst später konnten Arbeitnehmer dann ihren Arbeitsvertrag kündigen. Im Laufe der Zeit ging die Entwicklung zu beiderseitig kündbaren Verträgen. Dieses Matching ist im kapitaltheoretischen Element mit enormen Investitionen verbunden. Als ich Ende der 1960er Jahre an der Penn war, hatten sie dort finanzielle Probleme, so dass man angehalten wurde, sich freistellen zu lassen. Ich ließ mich also freistellen, und ging als wirtschaftspolitischer Mitarbeiter zum Arbeitsministerium. Es war faszinierend mitzuerleben, was dort vor sich ging. Wir waren damals ernsthaft besorgt über den Stellenmangel für Geringverdiener mit geringerem Humankapital. Die Arbeitsverwaltung war ein großer Apparat, der alleine in Analysen mehr investierte als die NSF [National Science Foundation] in den gesamten Wirtschaftsbereich. In die Wirtschaftsforschung wurde das Fünffache gesteckt. Es war also ganz interessant, hier in die Vergangenheit schauen, denn wir wollten diese Menschen in Beschäftigung bringen. Sie führten einige interessante Experimente durch, wie z.B. das Youngstown-Experiment. Dabei wurden nach dem Zufallsprinzip Teilnehmer auswählt, und die eine Hälfte von ihnen erhielt anschließend sämtliche Informationen über alle offenen Stellen in der Region, während die andere Gruppe keinerlei Informationen erhielt. Dann verglich man das Abschneiden beider Gruppen, und sie schnitten gleich gut ab. Das war ein dummes Ergebnis, denn es war nicht so leicht zu erklären. Früher hatte die Arbeitsvermittlung in den USA im Dienst der Arbeitgeber agiert, um passende Arbeitskräfte für sie zu finden. Als ich dagegen Ende der 1960er Jahre dort arbeitete, agierte sie stattdessen im Dienst der Arbeitskräfte, um eine Beschäftigung zu finden. Die Suche nach einem Arbeitgeber war damals sehr schwierig, und viele zogen sich einfach aus dem Spiel zurück. Ich glaube, ich sollte auch noch etwas zu Mechanismus-Design sagen. Ich wusste darüber einfach noch nichts, damals gab es noch gar nicht die Begriffe für solche Probleme wie moralisches Wagnis oder ähnliches. Suche ist in den verschiedensten Bereichen ein sehr wichtiger Aspekt. Sie bestimmt viele Phänomene, die zu beobachten sind, z.B. die Organisation ganzer Branchen. Daneben sehen wir auch die Entwicklung von – z.B. die Zusammenhänge technologischer Sektoren wie Straßenbau und Automobil mit der Entstehung der sogenannten Superstores. Als ich Kind war, ging man noch im Lebensmittelladen an der Ecke einkaufen. Als dann Supermärkte aufkamen, brauchte man schon ein Auto, um dorthin zu kommen und seine Sachen einzukaufen. Es machte die Suche aber einfacher für die Leute. Heute können Sie – heute sind alle Autohändler in derselben Gegend, so dass man nicht mehr viel hin- und herfahren muss. Bei all diesen Fragen spielt das Thema Suche eine Rolle, und um die Zusammenhänge für Unternehmen formal zu modellieren, braucht man diese Theorien, die Peter, Dale und Pissarides entwickelt haben. Ich hätte auch gerne konkretere Zahlen – wie z.B. in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine Position „Suchinvestitionen“ oder in der Kapitalrechnung eine Position „Suchkapital“. Das sind hohe Beträge, die man heute nur raten kann. PETER ENGLUND. Danke, Ed. Jetzt ist unsere Zeit eigentlich schon um, aber ich hatte den Zuhörern versprochen, dass sie noch Fragen stellen könnten. Gibt es Fragen im Publikum? Sie scheinen auch den Zeitdruck zu spüren. OK. Sie haben auch später noch Gelegenheit, Fragen zu stellen. Dann möchte ich jetzt den Panelteilnehmern danken, und lassen Sie mich zum Abschluss auch noch eine Lektüre empfehlen. Wenn Sie sich für diese Art von intellektuellen Biografien interessieren, finden Sie die Biografien aller Preisträger auf der Homepage der Nobelpreisstiftung, nobelprize.org. Ich weiß, dass auch Peter, Dale und Chris eine Biografie für diese Seite geschrieben haben. Sie sind aktuell noch nicht online, aber sie sollten meines Wissens in den nächsten Wochen eingestellt werden. Auf der Seite finden Sie auch Biografien von früheren Preisträgern. Vielen Dank.