Teaching Guides > Armut - Ursachen und Lösungsansätze Poverty - Causes and Possible Solutions

Photo of Poverty - Causes and Possible Solutions

Fächer: Wirtschaftslehre, Sozialkunde, Politik, Religion, Ethik
Stufe: Realschule, Berufsschule, Gymnasium, Sekundarstufe II
Umfang: 2 Unterrichtsstunden
Medien: Nobelposter, Arbeitsblatt, Didaktik/Methodik, Ablaufplan, hybrides Lernkonzept
8 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich in drei Lernrunden einige Forschungsergebnisse der Nobelpreisträgerin und der Nobelpreisträger und reflektieren dabei die Möglichkeiten einer wirksamen Entwicklungshilfe. Zunächst recherchieren die Lernenden Informationen zur Nobelpreisträgerin Esther Duflo. Anschließend erarbeiten sie mögliche Ursachen von Armut und erörtern schließlich, wie Armut bekämpft werden kann.
Das Lernkonzept ist hybrid angelegt, kann also wahlweise im Präsenz- oder Fernunterricht verwendet werden. Zudem wurden kollaborative Elemente integriert, in denen die Schülerinnen und Schüler auf digitalen Pinnwänden und in Videokonferenzen zusammenarbeiten und kommunizieren.

Unterrichtsablauf

Einstieg
Die Lernenden recherchieren, warum Esther Duflo den Nobelpreis für Ökonomie erhalten hat. (Arbeitsblatt 1)
15 Minuten


Internetrecherche, Ergebnisvisualisierung durch Plakat, Kurzvortrag oder Videoclip

Erarbeitungsphase I
Die Schülerinnen und Schüler recherchieren und überlegen, welche Ausgangssituationen und Mechanismen Armut verursachen und verfestigen und entwickeln daraus das Modell eines Wirkungszusammenhanges. (Arbeitsblatt 2)
25 Minuten


Internetrecherche, Ergebnisvisualisierung durch Plakat, Sketch oder PowerPoint-Folien, Videokonferenz

Erarbeitungsphase II und Transfer/Vertiefung
Die Lernenden setzen sich anhand von fünf konkreten Beispielen mit den Erfolgsfaktoren von Entwicklungshilfe auseinander, kommunizieren ihre Ergebnisse und absolvieren abschließend einen Test. (Arbeitsblatt 3)
60 Minuten


Arbeitsteilige Gruppenarbeit, Internetrecherche, Videokonferenz

Lernzielkontrolle
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten die Multiple-Choice-Aufgaben. (Arbeitsblatt 3)
5 Minuten


Interaktives Online-Quiz

Didaktisch-methodischer Kommentar

Das Thema „Armut“ im Unterricht
Die Benachteiligung von Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern aber auch in fortgeschrittenen Industriestaaten wie Deutschland ist ein durchgängiges Thema in der tagesaktuellen politischen und pädagogischen Diskussion. Darüber hinaus ist es Lerngegenstand der Themen Globalisierung, Tariflohn, gerechte Einkommensverteilung und Steuerlast, Magisches Viereck, Ungleichgewichte im Welthandel, Nachhaltigkeit.
Die Unterrichtseinheit konfrontiert die Schülerinnen und Schüler mit den überraschenden Erkenntnissen aus den Feldstudien der drei Nobelpreisträger in Entwicklungs- und Schwellenländern. Diese Erkenntnisse lassen auch Rückschlüsse auf die Armutsbekämpfung in Deutschland zu.

Vorkenntnisse
Digitale Grundkenntnisse bei den Lernenden und Lehrkräften sind hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich, da das Posten auf einer digitalen Pinnwand oder das Ausfüllen eines Online-Tests keine besonderen EDV-Kenntnisse erfordert.

Didaktische Analyse
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass über die Wirksamkeit von Entwicklungshilfe letztlich nicht große Geldsummen oder Programme entscheiden, sondern differenzierte Faktoren, die aber das Leben der Menschen vor Ort bestimmen. Nur wenn die Gesamtheit und Vernetzung aller Einflussfaktoren und Restriktionen berücksichtigt wird, kann Entwicklungshilfe auch erfolgreich sein. Dies aber bedarf einer fortlaufenden Untersuchung, Evaluation und Kommunikation mit den Menschen vor Ort.
Diese praktische, verhaltensökonomische und kybernetische Herangehensweise der drei Nobelpreisträger ist auf viele andere wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Problemstellungen in der Lebenswelt der Schüler übertragbar. Motivierend für die Lernenden ist auch, dass die großen Fragen der Entwicklungspolitik auf die Alltagsebene mit ihren Problemen und Restriktionen heruntergebrochen und damit vorstellbar und erfahrbar werden. Dadurch können sich die Schülerinnen und Schüler mit den Armutsbedingungen identifizieren und persönliche Werthaltungen zur Verursachung und Verfestigung von Armut entwickeln.

Methodische Analyse
Die Unterrichtseinheit kombiniert in einem hybriden Lernarrangement Online- und Präsenzelemente. Dabei steht die Selbsttätigkeit der Lernenden im Vordergrund. Alle Lernschritte können von den Schülern notfalls allein und digital bewältigt werden. In allen Lernrunden müssen die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsergebnisse vor den Plenumsphasen selbst erarbeiten, um sie dann der Klassengemeinschaft zu präsentieren. Lehrkräfte können daher jederzeit und problemlos vom Offline- zum Online-Unterricht wechseln. Einige Aufgabenstellungen erfordern auch eine digitale Zusammenarbeit der Lernenden, zum Beispiel wenn sie gemeinsam eine digitale Pinwand vervollständigen, die Einträge darauf kommentieren und diskutieren. Eine solche digitale Kollaboration ist motivierender, aber auch anspruchsvoller als eine reine Internetrecherche.


Unterrichtsmaterial

Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
• informieren sich über die Nobelträgerin und die Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften aus dem Jahr 2019, ihre Forschungsmethoden und -ergebnisse.
• informieren sich über die Ursachen der Armut als komplexen Verursachungszusammenhang.
• beurteilen die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut.

Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
• recherchieren und analysieren Informationen im Internet.
• kooperieren online auf digitalen Pinnwänden.
• führen Videokonferenzen durch.

Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
• recherchieren, entscheiden und präsentieren im Team.
• verständigen sich auf eine gemeinsame Erklärung von komplexen Wirkungszusammenhängen bei der Verfestigung von Armut.
• entwickeln ein Verständnis für die Lebenssituation armer Menschen in den Entwicklungsländern.
• setzen sich mit ihrer eigenen Situation auseinander und reflektieren Wertvorstellungen.
• erkennen die Bedeutung von armutsbekämpfenden Elementen (Zugang zu Bildung, medizinische Versorgung, Zugang zu Lebensmitteln, politische Stabilität, …).

 


Recordings